Schnee im Winter – mit ein bisschen Sommer

Kennt ihr das Geräusch durch den Schnee zu laufen? Natürlich! Kennt ihr die Sehnsucht bei einem sonnigen und warmen Spaziergang nach einer Abkühlung? Klar! Und genau das hat Heike mitten im Winter bekommen. Am 21. Februar 2021 sind wir auf dem Ottersleber Friedhof. Bei sonnigen 21 Grad stampfen wir kurzärmlig durch den Schnee. Es sind Schneereste, doch in geschützten Lagen sind es beträchtliche Mengen. Heike entfernt den Winterschmuck von den Gräbern. Beim Abräumen der Tanne und Gestecke kommen wir ganz schön ins Schwitzen. Wir kommen uns vor, als wäre es Sommer. Das hatten wir auch noch nie, dass wir uns im T-Shirt, im Februar nach einer kurzen Hose sehnen. Während sie diesen Satz sagt, fliegt bereits ein schön geformter weißer Schneeball genau auf ihren Po. Ich sage: „Weißt du was wir auch noch nie hatten? Eine Schneeballschlacht bei 21 Grad.“

Herzschmerz

Mein bester Freund kam ganz aufgelöst zu mir und sagte: „Bei meinem Arzt ist die Anmeldung gestorben.“ Ich sage: „Wirklich?“ Was soll man da auch sagen? Später habe ich erfahren, dass Nicole zur selben Zeit schwanger war wie meine Frau. Alle Mitarbeiter der Arztpraxis sammelten Geld für den Vater, der jetzt mit einem 5 jährigen Sohn und einem neugeborenen Mädchen alleine war. Ich habe beschlossen zu helfen. Mit Geld? Nein, das bekommen sie von Vielen. Ich helfe ihnen bei einer Sache, an die kein 36-jähriger Mann je gedacht hätte. Ich möchten die Grabstelle würdevoll für seine Frau gestalten, ohne etwas dafür zu verlangen. Also habe ich den Bestatter angerufen und unsere Hilfe angeboten. Die Großeltern haben dankbar zurückgerufen. Anschließend habe ich für Nicole mit Tränen in den Augen liebevoll die Grabstelle bepflanzt. Ich war alleine, das war auch gut so. Später im Kreißsaal als ich meine kleine Romy in den Armen hatte, habe ich meine Frau angesehen und gebetet das nichts passiert und ich niemals alleine sein werde.